Energiewende

Unsere Energiezukunft - Wasserstoff als Schlüssel der Energiewende

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Der Umbau unseres Energiesystems ist für den Klimaschutz zwingend notwendig. Neben erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarenergie gilt Grüner Wasserstoff als Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Um die Energiewende aktiv voranzutreiben, wird im Energiepark Bad Lauchstädt erstmalig die intelligente Erzeugung von Grünem Wasserstoff aus Windstrom sowie dessen Speicherung, Transport, Vermarktung und Nutzung in Mitteldeutschland großtechnisch erprobt. Als Reallabor der Energiewende trägt der Energiepark Bad Lauchstädt so proaktiv zur Gestaltung unserer klimaneutralen Energiezukunft sowie einem innovationsgetragenen Strukturwandel in Mitteldeutschland bei. 

Warum brauchen wir eine Energiewende?

Mit dem Pariser Klimaabkommen, das 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedet wurde, haben sich 195 Staaten dem Ziel verpflichtet, den Klimawandel einzudämmen und den weltweiten Temperaturanstieg möglichst auf 1,5 Grad Celsius, auf jeden Fall aber auf deutlich unter zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Denn bereits eine Erderwärmung von 2 Grad Celsius würde - um nur einige der Auswirkungen zu nennen - zu einem massiven Anstieg des Meeresspiegels und immer häufigeren und stärkeren Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre aber auch Überflutung in Folge von Starkregen führen. 

Auch in Deutschland würden die Auswirkungen des Klimawandels, die bereits heute zu spüren sind, deutlich verstärkt. Um dies zu verhindern, muss die Weltwirtschaft schnell und konsequent dekarbonisiert werden, also so bald wie möglich weniger schädliches Kohlendioxid freisetzten. Auch die Bundesrepublik Deutschland will ihren Beitrag zur Erreichung des Pariser Klimaabkommens leisten. Langfristiges Ziel der Bundesrepublik ist es, die Klimaneutralität bis 2050 zu erreichen. Bereits bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen in Deutschland um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 gesenkt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen wir schnellstmöglich die Energieversorgung sowohl für den Stromsektor als auch für Wärme und Verkehr auf Erneuerbare Energien wie Wasser-, Sonnen- oder Windenergie umstellen. Fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas müssen auf Grund ihrer Klimaschädlichkeit langfristig gänzlich durch erneuerbare Energien ersetzt werden. 

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Grüner Wasserstoff ist Teil der Lösung

Die notwendige Umstellung von fossilen Energieträgern auf Erneuerbare Energien bringt neue Herausforderungen insbesondere hinsichtlich der Versorgungssicherheit mit sich. So bestehen bei Wind- und Solarenergie Schwankungen hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit. Denn wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind weht (Dunkelflaute), können weder Solar- noch Windenergie erzeugt werden. Darüber hinaus kann der Strom, der aus Erneuerbaren Energien gewonnen wird, nicht ohne weiteres in großen Mengen oder langfristig gespeichert werden, sondern muss direkt ins Stromnetz eingespeist und verbraucht werden.

Die wenigen Kurzfristspeicher (i. W. Batterien) können allenfalls Minuten überbrücken. Ohne Speichermöglichkeit könnte es somit auch dazu kommen, dass kein Strom verfügbar ist, wenn er gebraucht wird. 

Hier kommt Grüner Wasserstoff ins Spiel, denn er bietet die Möglichkeit, Strom aus Erneuerbaren Energien langfristig zu speichern, einfach zu transportieren und effektiv nutzbar zu machen. So können erneuerbare Energien in das Energiesystem integriert und auch in besonders energieintensiven Branchen wie der Chemie- oder Stahlindustrie genutzt werden. Die Umwandlung von Erneuerbaren Energien in Grünen Wasserstoff, die in so genannten Power-to-Gas-Anlagen erfolgt, gilt als Schlüsselelement der Sektorenkopplung – die Vernetzung der einzelnen, bislang getrennten Bereiche der Energieversorgung: Strom, Wärme und Mobilität. Grüner Wasserstoff kann daher einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Als vielseitiger Energieträger bietet er die Möglichkeit einer umweltfreundlichen Gestaltung der besonders klimabelastenden Sektoren Industrie, Verkehr und Wärme und übernimmt daher eine Schlüsselfunktion für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende.

Kennzeichen von Grünem Wasserstoff

  • Erzeugung mit regenerativem Strom
  • Umweltfreundlich und klimaneutral
  • Einfach speicherbar
  • Ausgleich von Schwankungen bei Solar- und Windstrom
  • Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Grüner Wasserstoff für Mitteldeutschland

Zwischen Teutschental und Bad Lauchstädt, im sachsen-anhaltinischen Landkreis Saalekreis, liegt der Energiepark Bad Lauchstädt inmitten des Mitteldeutschen Reviers. Die Energiewende und der damit verbundene Ausstieg aus der Braunkohleverstromung stellen die Region vor große Herausforderungen.  Denn durch den Kohleausstieg entfällt in der Region ein erheblicher Teil der Wertschöpfung und des Steueraufkommens aus der konventionellen Energieversorgung und damit auch die in der Branche vorhandenen Arbeitsplätze. 

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, hat die Landesregierung von Sachsen-Anhalt im Jahr 2021 das Strukturentwicklungsprogramm für das Mitteldeutsche Revier Sachsen-Anhalt (SEP) entwickelt und vorgestellt. Das Grundsatzpapier zeigt auf, wie ein innovationsgetragener Strukturwandel im sachsen-anhaltinischen Teil des Mitteldeutschen Reviers gelingen kann. Ein zentraler Aspekt zum Erhalt und Ausbau von Wertschöpfung und Beschäftigung im Mitteldeutschen Revier Sachsen-Anhalt ist der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft (siehe auch Wasserstoffstrategie). Für diesen Aufbau spielt der Energiepark Bad Lauchstädt eine tragende Rolle und schafft zudem neue energiewirtschaftliche Arbeitsplätze in der Region. Als Innovationsprojekt dient der Energiepark Bad Lauchstädt zudem als Vorlage, um auch in anderen von Transformationsprozessen betroffenen Regionen ähnliche Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.

Standortkarte Mitteldeutschland